Letzte Meldung ( 2006):
Das Bundesdenkmalamt hat nunmehr endlich
das Wetterhäuschen von Waidhofen/Ybbs
unter Denkmalschutz gestellt.
Ausschnitte aus dem Buch:
Geteilte
Ansichten über eine Ansicht
erschienen am 12. Jänner 2005
Das historistische
Wetterhäuschen von Waidhofen an der Ybbs Aus Liebe zur
Geschichte der Heimat Ende
des 19. Jahrhunderts wurden in Europa Wettersäulen und Wetter- Die
handwerklichen Künste und der Hang zu schönen Gestaltungen brachten in Europa
eine Vielzahl von verschiedenen Formen derartiger Wetterhäuschen hervor. Österreich
und Wien waren die ersten mit dabei, als diese Tradition begann. Aber auch
Kleinstädte in der Provinz waren sich der Wichtigkeit derartiger Anlagen
bewusst. Die
kleine niederösterreichische Stadt Waidhofen an der Ybbs hatte ihren Wohlstand
durch die Eisenverarbeitung erreicht und war bezüglich Schmiedeeisen und
Schmiedekunst bekannt geworden. Das schmiedeeiserne
Gitter rund um die Mariensäule erinnerte lange Zeit an diese Tradition. Im
Jahre 1897 gründeten einige um die Verschönerung der Stadt und der Hebung des
Fremdenverkehrs bemühten Vereine, einen Fonds zur Errichtung eines Wetterhäuschens.
Erwähnt wird im Boten von der Ybbs vom 2. Juli 1898, dass Dr. Theodor Zelinka,
ein besonderer Verehrer und Förderer der Stadt, eine Spende von 10 fl. für das
Wetterhäuschen leistete.
Am 28. April 1900 erscheint im Boten von der Ybbs ein Bericht über die Fertigstellung des Waidhofner Wetterhäuschens. Im Jahre 1913 wird es von der Stadt vom Verschönerungsverein übernommen und gilt daher seit damals als öffentliches Denkmal. |
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Die 100- jährige Geschichte im Zeitraffer: |
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1900 bis 1918 Schon aus diesen Jahren stammen die ersten fotografischen Bilder des
städtebaulichen Kleinodes. Das Wetterhäuschen war bereits ab 1900 wiederholt auf Ansichten der
Stadt zu sehen, sogar schon handcolorierte Ansichtskarten, wie jene von 1911,
wurden erzeugt. |
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Als ab
1922
in Waidhofen der Fremdenverkehr im Ansteigen war, und in den 4 großen Hotels dieser Zeit immer mehr noble und betuchte Gäste abstiegen, wurde das Wetterhäuschen und auch die auf einem 7-stufigen Steinsockel und mit einem schmiedeeisernen Gitter umgebene Mariensäule zum meistfotografierten Blickwinkel der Bilddarstellungen der Stadt.
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um 1939
In der Nazizeit wurde der Obere Stadtplatz in Adolf Hitlerplatz umbenannt. Eine Fülle von Ansichtskarten mit dem unseligen Namen erschienen ...... .....und das Wetterhäuschen überstand auch diese Zeit unbeschadet. |
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Als 1941
von Professor Reinhold Klaus ein Großbild der Stadt geschaffen wurde (hängt heute im Sitzungssaal des Gemeinderates), ist das Wetterhaus als Mittelpunkt klar ersichtlich. In den letzten Kriegsjahren des 2. Weltkrieges, als anderswo Kulturgüter aus Eisen massenhaft der Waffenproduktion geopfert wurden, haben es die Waidhofner zuwege gebracht, ihr Wetterhäuschen zu erhalten. |
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1945 bis 1955
Auch nach Kriegsende und damit zur Besatzungszeit durch die russische Armee wurde das Wetterhäuschen immer wieder bildlich dokumentiert, war es doch ein untrügerisches, nicht wegzudenkendes Denkmal geworden. Als die russische Besatzung abzog, war der kleine Turm mit seinem typischen Zwiebeldach als sogenannte "Erinnerungsbeute" im Gespräch. Aber wieder waren es beherzte Bürger, die den Erhalt für die Stadt sicherten. |
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Am 22.
Oktober 1955
feierte die Stadt den Staatsvertrag in einem noch nie dagewesenen Fest (laut
Darstellung des "Boten von der Ybbs"). Das Wetterhäuschen wurde festlich mit Fahnen geschmückt und damit zu einem Zeichen der
wiedererlangten Freiheit. Der Wiederaufbau der Stadt, die 1962 durchgeführte Überasphaltierung der erst in den 30er Jahren verlegten Pflastersteine gaben der Stadt in etwa ihr einstiges Aussehen wieder, und damit konnte auch das Wetterhäuschen wieder das gewohnte Stadtbild mitprägen.
Das Farbbild zeigt den japanischen Europakorrespondenten Yoshio Arima, als er bei Dreharbeiten in der N.Ö. Regionalausstellung "Recht im Turm" die von der Stadt Waidhofen mustergültig gestaltete Dokumentation über Staatsvertragsfeier und dafür geschmückten Wetterhäuschen sah.
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Das |
Wichtige internationale Dokumentation:
Schon im Jahre 1961 wird im bekannten Denkmal- und Kulturstättenführer des renommierten Kölner Verlages Reclam das Wetterhäuschen explizit und als neugotisches Detail der Stadt Waidhofen/Ybbs erwähnt. Frau Prof. Dr. Wagner-Rieger schreibt folgende Textstelle und erwähnt darin das Wetterhäuschen als neugotischen Bestandteil des Oberen Stadtplatzes: In
einem Schreiben vom Oktober 2004 schreibt dazu der Präsident des
österr. Bundesdenkmalamtes, Di. Dr. W.G. Rizzi: Die frühzeitige Setzung einer Markierung durch diese anerkannte Vorreiterin der Historismusforschung kann daher wohl als als bestes Beispiel einer frühzeitigen historischen Erwähnung des Waidhofner Wetterhäuschens bezeichnet werden. |
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1986
stand das Jubiläumsjahr "800 Jahre Waidhofen/Y" an, und Bürgermeister Erich Vetter ließ die öffentlichen Einrichtungen herausputzen. So wurde natürlich auch das Wetterhäuschen einer mustergültigen Restauration unterzogen. Öffentliche Mittel waren nötig, um sowohl Schmiedeeisen als auch die feinen Blechteile wieder in tadellosen Zustand zu bringen. Auch private Gönner halfen mit, um das wertvolle, beliebte und anerkannte Wahrzeichen der Stadt im gewohnten Bild erscheinen zu lassen. Optiker Sorgner z.B. stellte für die Stadt kostenlos die Thermometer und Barometer zur Verfügung. |
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Im wohl bekanntesten Farbbildband Waidhofens (800 Jahre Waidhofen a/d Ybbs) welcher unter Federführung vom damaligen jungen Archivar Mag. Wolfgang Sobotka erstellt wurde, erhielt das Wetterhäuschen sogar einen farbigen Detailausschnitt zugesprochen und es wurde der "Standort Oberer Stadtplatz" klar vermerkt. (siehe Bild 67). Damit wurde spätestens im Jahre 1986 zweifelsfrei der denkmalrelevante Maßstab (öffentliches Interesse) für das Wetterhäuschen bestätigt. |
Archivar Mag. Wolfgang Sobotka: |
Als um das
Jahr 1995
die Stadt Überlegungen zur Neugestaltung der Innenstadt anstellte und die Pläne zur Begutachtung freigegeben wurden, waren sowohl die Mariensäule als auch das Wetterhäuschen als zu erhaltende Fixpunkte an ihren historischen Plätzen vorgesehen.
Das Wetterhäuschen wurde in allen seinen Plänen dargestellt und es sollte ein Brunnen angebaut werden.
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2000
In die politischen Auseinandersetzung schaltete sich unerwartet auch
das Bundesdenkmalamt ein. |
Dr.
Peter König in den amtlichen Nachrichten "News" Nr. 85 vom
März 2000
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Diese Pläne mit dem eingezeichneten Wetterhäuschen wurden der Bevölkerung zu einer Bürgerbefragung vorgelegt und rund 73 % der abgegebenen Stimmen sprachen sich für die Verwirklichung dieser Pläne aus. Dadurch wurde der Standort des Wetterhäuschens in direkter Demokratie bestätigt und es war damit auch eine entsprechende Ausführung vorgegeben. Während der Bauarbeiten, im Frühling 2000, wurden sowohl die Mariensäule als auch das Wetterhäuschen bautechnisch abgesichert. Niemand sollte wohl ahnen, dass bald die letzte Stunde für das "Wetterhäuschen am Oberen Stadtplatz" schlagen wird. |
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Das alte
Wetterhäuschen wird im Sommer 2000 in einer sogenannten "Nacht- und
Nebel Aktion" plötzlich entfernt:
Ohne das zuständige Gremium (Gemeinderat) oder auch nur den entsprechenden Innenstadtbaubeirat zu unterrichten wurde der 3- stufige Sockel überfallsartig zerschlagen und das Wetterhäuschen auf eine Deponie (unteres Bild) der Stadt verfrachtet. Über die wahren Hintergründe, warum das Wetterhäuschen durch eine eigenmächtige Dringlichkeitsverfügung des Vizebürgermeisters überhaupt so einfach entfernt werden konnte, gibt es zwar Gerüchte, doch offiziell schweigen die Verantwortlichen beharrlich zu dem Thema. Ausschnitt eines Briefes von Bürgermeister Erich Vetter an die deutschen Wettersäulenexperten - in voller Länge nachzulesen unter http://www.wettersauelen-in-europa.de "Ich erhielt als ehemaliger Bürgermeister eine ganze Reihe von
Schreiben, in denen um Intervention wegen einer Wiederaufstellung des
Wetterhäuschens am alten Standort ersucht wurde. Alle Versuche in dieser
Richtung waren bisher vergebens. Zu groß ist die Macht und der Einfluss
meines direkten Nachfolgers und jetzigen Landesrates noch immer in unserer
Stadt. Er ist Finanzreferent des Landes und bringt so manche Gelder in die
Stadt. Darum trauen sich die Stadtverantwortlichen gar nicht ihm zu
widersprechen.. Leider ist es so. |
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2001
Kurz nach der Fertigstellung der Innenstadt pflasterung wurde anstatt des Wetterhäuschens ein moderner Brunnen aus Glas und Nirostamaterialaufgestellt. Hinweis:
Trotz rechtzeitigem Hinweis der Beamten des städtischen Wasserwerkes bezüglich
des zu hohen Trinkwasserverbrauches (schriftliche Bestätigung liegt vor)
und auf Grund des Fehlens eines Kanaltrennsystemes in diesem Bereich (Das
durchlaufende Trinkwasser - 4000 Liter pro Stunde
-
muss in die Kläranlage gepumpt werden und verursacht dort höhere Kosten)
wurde der Brunnen in dieser Ausführung errichtet. Der Brunnen rief derart hohe emotionelle Wellen der Empörung hervor,
dass der ehemalige Langzeitbürgermeister Erich Vetter durch die
Erbringung von rund 1300 Unterschriften eine Bürgerbefragung zur
Entfernung des Brunnens erzwang. Heute spricht er öffentlich davon, dass seine Vorgangsweise, die persönlichen Unterschriften dieser vielen Bürger entwertet zu haben, sein größter Fehler in seiner jahrzehntelangen Politikerlaufbahn gewesen ist. (siehe Interview mit Herrn Fahrengruber in der N.Ö.N. / 2004) |
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2002
Zurück zum Schicksal des Wetterhäuschens: Die Eisenteile des Wetterhäuschen wurden von Bürgern auf der Stadtdeponie entdeckt und der amtierende Bürgermeister (Mag. Wolfgang Mair) ließ es per Verfügung am ehemaligen Stadtfriedhof und heutigen Schillerpark wieder aufstellen. Damit hat er zwar seine Wertschätzung dem alten Wahrzeichens der Stadt angedeihen lassen, doch der gewählte Standort ist völlig ungeeignet. Handelt es sich dabei ja um das größte Problemgebiet der Stadt. Obwohl ein Alkoholverbot erlassen wurde, blieben die ersten Vandalenakte nicht aus, die Windfahne und die schmiedeeiserne Umzäunung zeigen die ersten Schäden.
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Aber auch vom historischen Gesichtspunkt aus muss |
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2003
Dehio: Österreichs wichtigstes Nachschlagwerk bezüglich Denkmäler erscheint in seiner neuesten N.Ö. Auflage. Natürlich wird darin das Wetterhäuschen auf seinen "Standort" Oberer Stadtplatz dokumentiert und als "historistisches Wetterhäuschen" bezeichnet. Auch die richtige, denkmalschutzrelevante Bezeichnung für das Wetterhäuschen wird durch den Hinweis auf die Kleindenkmäler klar im Dehio dargestellt. Doch die Überraschung für die Dehioleser erfolgt beim Nachschlagen unter den angekündigten "Kleindenkmälern". Plötzlich wird hier der umstrittene Brunnen von 2002 als "Kleindenkmal" am Oberen Stadtplatz geführt. Warum ein völlig neu errichteter Brunnen, welcher sogar vom Architekten Dipl. Ing. Beneder persönlich in einer ORF Sendung als Gebrauchsbrunnen bezeichnet wurde, vom Bundesdenkmalamt kurzerhand zum Kleindenkmal hochstilisiert wurde ? Der Präsident des Bundesdenkmalamtes Di.Dr. W.G. Rizzi, schrieb zur schriftlichen Anfrage, wer im Bundesdenkmalamt für die Aufnahme des Brunnens unter die "Kleindenkmäler" verantwortlich zeichnete, dazu im Oktober 2004 folgende Auskunft: "Die Aufnahme des Brunnens erscheint trotz seines geringen Alters durchaus korrekt, auch die Einordnung in die Kategorie der Kleindenkmale entspricht den hiesigen Usancen." Damit bestätigte der Präsident persönlich, dass nicht etwa ein Missverständnis im Dehio vorliege, sondern der volle Wille des Bundesdenkmalamtes erfüllt wurde. Wie diese "hiesigen Usancen" von unabhängigen Prüfern gesehen werden, ist jetzt abzuwarten. |
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Zeitgleich in anderen Städten: Wetterhäuschen an ihren traditionellen Standorten sind in Europa
wieder im Gespräch. Dass dabei das historistische Wetterhäuschen aus Waidhofen / Ybbs ein besonders gut dokumentiertes Beispiel ist, braucht aus Gründen der Aktualität wohl nicht extra erwähnt zu werden. Die Vorschläge von Waidhofens Stadtrat Friedrich Rechberger haben in der Zwischenzeit bereits in mehreren Publikationen Einzug gehalten. Jene in der angesehenen "Züricher Zeitung" ist ebenfalls unter der obigen Internetadresse abrufbar. |
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Betrachtung 2004 Was sollte geschehen, um dem Wetterhäuschen in Waidhofen Leider wie vieles in Österreich sind oft einfache Lösungen durch
parteipolitisches und stures Verharren nicht logisch zu lösen. Im Bezug
auf das Wetterhäuschen muss daher ebenfalls die politische Landschaft der
Stadt beachtet werden. |
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Die WVP, als absolute Mehrheitspartei
regierend, hat in jüngster Vergangenheit das Wetterhäuschen durchaus als
positiv erwähnenswert bewertet. Nicht Zufall kann es sein, dass
Bürgermeister Mag. Wolfgang Sobotka in seinem schriftlichen Wahlprogramm
1997 auf der Umschlagseite mit dem Wetterhäuschen zu sehen war. Auch im
Videofilm zur Wahlwerbung der WVP war das Wetterhäuschen als typisches
Detail der Innenstadt zu sehen. Vertreter der Senioren der WVP haben sich immer vehement für das traditionelle Erscheinungsbild der Innenstadt und für das Wetterhäuschen am Oberen Stadtplatz ausgesprochen. Selbst im von der WVP dominierten 36-köpfigen Innenstadtbaubeirat gab es nie eine Diskussion oder gar einen Antrag zur Entfernung von seinem Standort. |
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Dass der grüne Gemeinderat Erich Abfalter ein
besonderer Gegner des überfallartigen Abrisses und der Vorgangsweise beim
Wetterhaus ist, steht wohl außer Zweifel. Internetseite Denkmalpflege: 24.07.2000, NÖN Streit um Wetterhaus Waidhofen. Das 100 Jahre alte Wetterhäuschen am Oberen Stadtplatz wurde in einer Nacht und Nebelaktion entfernt, ohne dass dies vorher im Innenstadtbaubeirat besprochen wurde, ärgert sich Grün-Mandatar Erich Abfalter War es doch dieser Internet - und Zeitungsartikel, welcher die europäischen Wettersäulenforscher erst auf Waidhofen aufmerksam machten. |
Die große Oppositionspartei
SPÖ wurde vom Abriss des Wetterhäuschens nicht einmal informiert.
Eine Aussendung kurz nach dem Abriss hat sehr deutlich gezeigt, dass man von Seiten der SPÖ mit dieser Vorgangsweise nicht einverstanden war. |
Innerhalb der FPÖ und Bürgerlisten Wahlgemeinschaft ist der moderne Brunnen insbesondere durch die Verweigerung der Bürgerbefragung (direkte Demokratie) zum großen Thema geworden. | |
Unerwartet ist es aber auch wieder das
Bundesdenkmalamt, welches in die Diskussion eingreift. Plötzlich spricht der für Waidhofen/Ybbs zuständige Landeskonservator Hofrat
Dr. König dem Standort des Wetterhäuschen jedweden historischen
Bezug ab. Er schrieb 2003 in einem Brief an Herrn Mahr (Wettersäulen- und
Wetterhäuschenliebhaber aus Berlin):
Ob es haltbar ist, dass Herr Dr.
König trotz der umfangreichen, historisch belegten Dokumente nur von touristischer
und ortsbildbezogener Bedeutung
schreibt, soll der Beurteilung
jedes einzelnen überlassen werden. Mehr soll in dieser Dokumentation zu
der Haltung des Bundesdenkmalamtes in Sachen Wetterhäuschen von
Waidhofen/Ybbs nicht ausgeführt werden. Bezeichnend für die rechtliche
Sichtweise* des Bundesdenkmalamtes in
Bezug auf die historischen Gegebenheiten von Waidhofen an der Ybbs soll
aber ein Erkenntnis des Verwaltungsgerichtshofes vom 3. Juni 2004 sein.
Hier stellt der Verwaltungsgerichtshof fest, dass in Verkennung
der Rechtslage ein Bescheid
zur denkmalrechtlichen Unterschutzstellung ausgestellt wurde. Der Bescheid
wurde rechtskräftig aufgehoben. |
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Zeitgeschichte pur: |
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Tatsache bei der nun einsetzenden, internationalen Betrachtung und Aufarbeitung: Das Wetterhäuschen von Waidhofen ist eines der bestdokumentierten Denkmäler seiner Art. Sein historischer Standort seit über einem Jahrhundert belegt. Kaum ein anderes Denkmal wurde derart oft und genau in bildlicher aber auch filmischer Weise an seinem Originalstandort gezeigt.
**************************************** Das Weihnachtsbild aus dem Jahre 1939 zeigt die einzigartige Stimmung des Wetterhäuschens zur stillsten Zeit im Jahr. Leopold
Figl in einem Filmausschnitt von 1955 bei seiner Ansprache vor dem
Wetterhaus. Das Farbbild rechts, aus dem städtischen Fremdenverkehrsprospekt um 1970, zeigt das Wetterhaus, zwar damals etwas ramponiert, als werbewirksames Motiv für die Schmiedeeisenstadt
Die platzbezogene Erwähnung bereits vor 40 Jahren im renommierten europäischen Kunstführer von Reclams (Köln ) bestätigen das hohe Maß des historischen Wertes im internationalem Ansehen. |
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Betrachtung für die Zukunft: |
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Im Jahre 2007 wird im Waidhofner
Rothschildschloss die N.Ö. Landesausstellung ausgerichtet. Obwohl dieses
Schloss zwischenzeitlich im Besitz der Stadt ist, soll aus historischen
Gründen mit der Familie Rothschild Kontakt aufgenommen werden. Gerade die
Schenkung des schmiedeeisernen Wetterhäuschenbaldachins
durch Baron
Rothschild wird daher ein Thema werden. Aber auch die Verbindungen zu den
Staatsvertragsfeiern, die filmischen und bildlichen Dokumente mit Leopold
Figl mit dem Wetterhäuschen und vieles mehr sollten die
Stadtverantwortlichen überzeugen, dass hier ein gemeinsamer und
wohlwollender Weg beschritten werden sollte. Da die finanzielle Seite für
eine Rückversetzung des Wetterhäuschens und eine damit vielleicht in
Verbindung zu bringende kleine Brunnenanlage (entsprechend der
Bürgerbefragung) sicher gelöst werden kann, ist nur guter Wille
und Achtung vor dem Erbe unserer Vorfahren der zu beachtende
Diskussionspunkt.
Unter Berücksichtigung obiger Argumente ist daher zu hoffen, dass das Thema Brunnen und Wetterhaus bereits 2005 eine positive Wendung erhalten wird. ....oder soll es erst ein Wahlthema 2007 werden |
Natürlich gibt es
bereits künstlerische Vorstellungen, wie die Situation des
Wetterhäuschens am Oberen Stadtplatz (mit einem passenden kleinen
Brunnen) aussehen könnte. |
Zusammenfassung 2005: |
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Aktuell 23. März 2005: Die Stadt hat den Brunnen doch wieder reparieren lassen und so die Chancen auf eine neue Situation erneut vergeben. |
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Sollte bei einer Wiedererrichtung des Wetterhäuschens am historischen Standort die zukunftsweisenden Vorschläge von Stadtrat Friedrich Rechberger mitverwirklicht werden können, wäre eine weit über die Grenzen Waidhofens gehende mediale Berichterstattung gesichert. Auch Sponsorengelder sollten kein großes Problem sein, denn der Einbau zukunftsorientierter und hochtechnischer Geräte zieht stets medien- und öffentlichkeitswirksame Aufmerksamkeit nach sich. Die europäische Vision der Informationsgesellschaft würde gerade im Bezug auf länderübergreifenden Wetterdienst und Wettervorhersage ein vorbildliches Beispiel erhalten, wie alte Tradition und moderne Lebensweise sich einfach aber wirkungsvoll verbinden lassen. |
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2 Bilder sagen mehr als 1000 Worte |
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Anblick Waidhofen/Y Oberer
Stadtplatz:
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Es liegt daher alleine an den Entscheidungsträgern der kleinen Stadt Waidhofen an der Ybbs, dem historischen Wetterhäuschen wieder das zu geben, was durch ein Jahrhundert lang eine Selbstverständlichkeit war. ********************** Um sich ein Urteil
über die Vorgänge bei der Errichtung des Brunnens zu machen, ist eine
Radiosendung des ORF recht aufschlussreich. Dipl. Ing. Ernst Beneder
spricht darin recht offen aus, dass er eigentlich einen "Brunnen
mit Holztrog"
und in sogenannter "Fassbinderqualität" vorgeschlagen hatte, die
Waidhofner Auftraggeber aber lieber einen "eleganten
Brunnen" für ihre Stadt
wollten. |
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Quellennachweise: Stadtarchiv und Stadtpfarre
Waidhofen/Ybbs: |